Ein paar persönliche Gedanken zu 2016

Winter | schokotexte.de

Mein Jahr 2016 ist 18 Stunden alt. Was mir auf- und einfiel dazu – ein paar Gedanken:

  • Das Jahr begann für mich viel zu laut. Lag es daran, dass ich um Mitternacht schon ziemlich müde war? Gefühlt wurde dieses Mal an Silvester in der Nachbarschaft viel mehr gefeuerwerkt als die Jahre zuvor – der Mann sagt allerdings, ihm kam es viel weniger vor. Wie auch immer: Nach wenigen Minuten draußen flüchtete ich wieder ins warme Wohnzimmer und guckte Jazzfestival-Konzertaufzeichnungen auf ARD Alpha weiter.
  • Die Kater mögen Silvester nicht wirklich. Der Neue hatte sich unters Sofa verzogen, nachdem er auch schon getestet hatte, ob es sich im Kleiderschrank besser aushalten lässt. Der Andere ertrug den Krach stoisch, aber war dennoch erfreut, als er vorbei war.
  • Mich nervt der Feiertags-Hype. Sowohl an Weihnachten, wenn die Menschen einen Tag vor Weihnachten Großeinkauf machen und erstaunt sind, wie „voll“ es in den Läden ist (als ich noch in einer Buchhandlung arbeitete, schwor ich mir irgendwann: Nie wieder. Einzelhandel ist an Feiertagen die Hölle). Als auch an Silvester, so der „OMG – wir brauchen noch Berliner“-Aufschrei. Organisation ist alles, und die entspannte mich dieses Jahr unglaublich.
  • Nichts Neues: Das Party-Schicki-Zwang-Getue ist nicht meins. OK, ich gebe zu: ein Partygirl war ich noch nie und werde es nie werden. Von Alkohol werde ich nur müde und nicht lustig. Daher…
  • Am liebsten würde ich wegfahren. An den Strand, ans Meer, irgendwohin, wo kein Feuerwerk gezündet wird. Blöd wäre dann allerdings, dass die Familiie nicht mitkäme, denn für die Jugend ist die Knallerei leider elementar. Und wahrscheinlich würde ich die Kater auch nicht alleine lassen.
  • Meine persönliche Tradition an Neujahr sind das Neujahrskonzert, obwohl Strauß und Wiener Klassik ansich nicht so meins sind. Und das Neujahrs-Skispringen der Vierschanzentournee. Ganz wichtig.
  • Jahresrückblick, Vorsätze, Ausblick? Ach naja. Aber 2015 war seltsam: mit schönen, aber auch traurigen Momenten. Ich möchte mehr (Romane) lesen. Mehr darüber bloggen. Werde mich weiterhin viel und intensiv mit dem Thema meiner Selbstständigkeit beschäftigen. Möchte wieder mehr Spaß haben. So insgesamt.
  • Das Thema Hochsensibilität köchelt immer wieder hoch, wie man am ersten Punkt dieser Liste sieht. Lärmempfindlichkeit, Nebengeräusche, Ablenkung, laute Leute in der Umgebung. Aber auch beruflich: Wie stehe ich zu meinen Stärken, die ich „trotz HSP“ habe? Ich will mich nicht verstellen, wenn ich beruflich unterwegs bin.
  • Auch das „Scanner-Dasein„, also mein Interesse für unglaublich verschiedene Themen, beschäftigt mich. Besonders, dass ich abspringe, wenn Dinge nach kurzer Zeit uninteressant zu werden scheinen. Bei Jobprojekten nicht unbedingt hilfreich, was den Abschluss angeht.
  • Dankbarkeit und Demut. Viel bewusster möchte ich mir machen, warum und wann ich glücklich bin. Wofür ich dankbar bin – und demütig sein, besonders wenn ich realisiere, wie gut es mir bzw. uns geht im Angesicht von so viel Leid und Konflikten.

Tja, das waren ein paar Gedanken zum Thema Neujahr. Guten Einstieg euch in dieses neue Jahr 2016!

Hochsensibilität: Herausforderung und kreative Gabe

Hochsensibilität – klingt nach Überempfindlichkeit und für manchen auch nach Krankheit. Ist es gar nicht. Weil mich das Thema zwar schon länger, in letzter Zeit aber immer stärker beschäftigt, heute ein paar Impulse von mir dazu.

Was ist Hochsensibilität?

Menschen nehmen ihre Umwelt wahr und verarbeiten ihre Eindrücke. Manche machen das im Vorbeigehen, andere brauchen etwas länger dazu: Weil ihre Filter mehr Details aufnehmen, mehr Eindrücke verdauen müssen, länger brauchen, bis alles „abgearbeitet“ ist. Diese Menschen nennt man hochsensibel (auch hoch sensitiv; als Abkürzung wird HSP = hochsensible Person benutzt).

Ich bekam vor sechs Jahren auf einmal ein Buch in die Hände, in dem es um Hochsensibilität ging – und hatte das Gefühl, meine Welt kriegt einen Bewusstseinsschub ;-). Warum? Viele meiner Wahrnehmungen erklärten sich plötzlich. Warum schien ich immer empfindlicher zu sein als andere? Brauchte Pausen, wo andere noch feiern gingen. Ich war immer schon stiller als andere, eher zurückgezogen. Das sind introvertierte Menschen ja generell. Continue reading Hochsensibilität: Herausforderung und kreative Gabe