[Buchbesprechung] Lesley Downer: Die letzte Konkubine

Sachi lebt mit ihren Adoptiveltern im Japan um 1860, als ein Großereignis seinen Lauf nimmt: Die Schwester der Kaisers zieht mit ihrem Gefolge durch das Dorf ziehen, um den Shogun zu heiraten. 

Sachi – ganz entgegen der Etikette – blickt auf und schaut die Prinzessin an. Diese lässt Sachi in ihrem Gefolge mitreisen und nimmt sie im Frauenpalast auf. Dort lernt das junge Mädchen das strenge und traditionelle Leben des alten höfischen Japan kennen und wird wenige Jahre später zur letzten Konkubine des Shoguns.

Doch als der Shogun an den Folgen eines Mordanschlags stirbt und Unruhen über das Land ziehen, muss Sachi fliehen. Zunächst reist sie als Doppelgängerin der Prinzessin, schließlich als sie selbst – und erkennt, dass trotz der höfischen Erziehung auch immer noch das Bauernmädchen in ihr steckt, dass sie einst war.

Der faszinierende Roman über das Leben im Japan des 19. Jahrhunderts und Japans Übergang in die Moderne ist einer meiner Lieblingsbücher. Besonders gefällt mir, dass die Hauptfigur Sache in ihrer Entwicklung sehr überlegt und ruhig stets das Richtige zu machen scheint, und trotzdem „menschlich“ und authentisch wirkt. Zu merken ist auch, dass die Autorin längere Zeit in Japan gelebt hat und die Kultur dort gut kennt.

Ein Schmöker für den Herbst, den ich sehr gerne empfehlen möchte!

Lesley Downer: Die letzte Konkubine. btb Taschenbuch 2010.