Ein Gefühl, tief drinnen

Meer | schokotexte.de

Schon früh spürt sie das Gefühl der Sehnsucht in sich. Diesen Drang, aufbrechen zu müssen. Weiter zu ziehen, etwas Neues zu sehen. Oder vielleicht auch, endlich anzukommen.

Beim Gedanken ans Meer ist es besonders stark. Dieses Ziehen, irgendwo zwischen Magen und Lunge. Ein Kribbeln, eine Unruhe. Wenn sie die Möglichkeit hätte, sofort abzufahren ans Meer, wenn es kein Hier und Jetzt, kein Morgen gäbe, dann würde sie sofort aufbrechen.

Und dann?

Ankommen. Nur das. Ankommen, durch die Dünen gehen, der Blick weitet sich: das Meer sehen. Die salzige Luft schmecken, den Wind auf der Haut spüren, das Wasser rauschen hören. Die Weite sehen. Ankommen.

Oder Bahnhöfe. Kopenhagen, Florenz oder Paris? Abfahren, nur fort. Aufbrechen in andere Städte. Eine andere Wirklichkeit leben, so tun-als-ob, aber doch wirklich dabei. Alltag finden, bis die Sehnsucht wieder eines Morgens klingelt und sie abholt.

Oder Dörfer. Einfach, bodenständig, ehrlich. Klar. Ein wenig heile Welt, viel Ruhe und wenige Menschen. Alte Häuser, die Geschichten erlebt haben. Vom Wandel erzählen und von der Monotonie. Immer hier, nie woanders. Aber sie strahlen innere Ruhe aus.

Es ist dieses Gefühl der Sehnsucht, eingegraben tief in ihr. Das bleibt.

Manchmal eben langsam

Kopfschmerzen | schokotexte.de

 

Die Blogchallenge #10minBlog ist eine Challenge. Das bedeutet für mich: Manchmal ist die Herausforderung mir eben auch zu groß. Eine kleine Zwischenbesinnung – und ein Vergleich.

Eigentlich dachte ich, alltags wäre es viel schwieriger, regelmäßig zu bloggen. Inzwischen weiß ich: Die Wochenenden „fordern“ mich mindestens genauso: Das letzte bewies es, ich habe nichts geschrieben. Nun soll bloggen ja aber auch keine Strafarbeit sein, sondern Vergnügen. Das ist es nicht, wenn ständig das schlechte Gewissen durchs Zimmer tanzt.

Ich habe deshalb beschlossen, sportlich damit umzugehen. Wie im Leben: Nicht jeder Tag ist ein neuer Schritt auf der Karriereleiter oder einer, den ich mir golden im Kalender einrahme.

Manche Tage sind eher „geht so“ oder halt „bad hair days“

Heute ist so ein Tag. Montag, ja okay – aber das wirft mich normalerweise nicht aus der Bahn. Heute war wieder ein Kopfschmerztag. Einer von denen, die man gerne wieder vergisst. Ein Kopfschmerz von der Art, die schon am Tag vorher angefangen hatten und weder durch Medikamente noch durchs Schlafen nachts nicht verschwinden. Ich wache morgens auf und weiß: Das ist nix. Liegenbleiben hilft nicht (war ja lange genug im Bett). Also ein neuer Versuch mit heißer Dusche, Kaffee, abwarten.

Solche Kopfschmerzen kenne ich, seit ich Teenager bin. Auch meine Mutter hatte sie. Mein Arzt-Vater stellte oft genug schiefe Halswirbel oder Verspannungen fest, die sicher ein Auslöser sind, und empfahl stehts: „Sport“.

Das hilft auch – stelle ich fest, aber eben nur oft, nicht immer. Yoga, Rückengymnastik, laufen. Nichts hält allerdings für ewig. Kein Mittel stellte sich als Zaubermittel heraus. Dann hilft nur abwarten, und das Leben an sich vorbeiziehen lassen. Klingt dramatischer, als es ist. Ich bin nämlich ansonsten ein echt gesunder Typ. Mit den Kopfschmerzen, so doof oder anstrengend sie sind, komme ich klar.

Wink mit dem Zaunpfahl

Ich versuche, die Kopfschmerzen als meinem Leben zugehörig zu sehen. Ein „Hallo, ach du wieder“, und dann setzen wir uns hin und halten uns aus. Vielleicht soll ich einfach gerade eine Pause machen, etwas Tempo rausnehmen. Und nichts übers Knie brechen.

Und dann ist es wie beim Bloggen. Wenn man es partout will, klappt es nicht. Wenn ich dagegen abwarte, wird der Kopf irgendwann wieder frei. Und mein Geist auch – und der möchte dann auch wieder in die Tasten hauen.

Happy Monday!

Ein paar persönliche Gedanken zu 2016

Winter | schokotexte.de

Mein Jahr 2016 ist 18 Stunden alt. Was mir auf- und einfiel dazu – ein paar Gedanken:

  • Das Jahr begann für mich viel zu laut. Lag es daran, dass ich um Mitternacht schon ziemlich müde war? Gefühlt wurde dieses Mal an Silvester in der Nachbarschaft viel mehr gefeuerwerkt als die Jahre zuvor – der Mann sagt allerdings, ihm kam es viel weniger vor. Wie auch immer: Nach wenigen Minuten draußen flüchtete ich wieder ins warme Wohnzimmer und guckte Jazzfestival-Konzertaufzeichnungen auf ARD Alpha weiter.
  • Die Kater mögen Silvester nicht wirklich. Der Neue hatte sich unters Sofa verzogen, nachdem er auch schon getestet hatte, ob es sich im Kleiderschrank besser aushalten lässt. Der Andere ertrug den Krach stoisch, aber war dennoch erfreut, als er vorbei war.
  • Mich nervt der Feiertags-Hype. Sowohl an Weihnachten, wenn die Menschen einen Tag vor Weihnachten Großeinkauf machen und erstaunt sind, wie „voll“ es in den Läden ist (als ich noch in einer Buchhandlung arbeitete, schwor ich mir irgendwann: Nie wieder. Einzelhandel ist an Feiertagen die Hölle). Als auch an Silvester, so der „OMG – wir brauchen noch Berliner“-Aufschrei. Organisation ist alles, und die entspannte mich dieses Jahr unglaublich.
  • Nichts Neues: Das Party-Schicki-Zwang-Getue ist nicht meins. OK, ich gebe zu: ein Partygirl war ich noch nie und werde es nie werden. Von Alkohol werde ich nur müde und nicht lustig. Daher…
  • Am liebsten würde ich wegfahren. An den Strand, ans Meer, irgendwohin, wo kein Feuerwerk gezündet wird. Blöd wäre dann allerdings, dass die Familiie nicht mitkäme, denn für die Jugend ist die Knallerei leider elementar. Und wahrscheinlich würde ich die Kater auch nicht alleine lassen.
  • Meine persönliche Tradition an Neujahr sind das Neujahrskonzert, obwohl Strauß und Wiener Klassik ansich nicht so meins sind. Und das Neujahrs-Skispringen der Vierschanzentournee. Ganz wichtig.
  • Jahresrückblick, Vorsätze, Ausblick? Ach naja. Aber 2015 war seltsam: mit schönen, aber auch traurigen Momenten. Ich möchte mehr (Romane) lesen. Mehr darüber bloggen. Werde mich weiterhin viel und intensiv mit dem Thema meiner Selbstständigkeit beschäftigen. Möchte wieder mehr Spaß haben. So insgesamt.
  • Das Thema Hochsensibilität köchelt immer wieder hoch, wie man am ersten Punkt dieser Liste sieht. Lärmempfindlichkeit, Nebengeräusche, Ablenkung, laute Leute in der Umgebung. Aber auch beruflich: Wie stehe ich zu meinen Stärken, die ich „trotz HSP“ habe? Ich will mich nicht verstellen, wenn ich beruflich unterwegs bin.
  • Auch das „Scanner-Dasein„, also mein Interesse für unglaublich verschiedene Themen, beschäftigt mich. Besonders, dass ich abspringe, wenn Dinge nach kurzer Zeit uninteressant zu werden scheinen. Bei Jobprojekten nicht unbedingt hilfreich, was den Abschluss angeht.
  • Dankbarkeit und Demut. Viel bewusster möchte ich mir machen, warum und wann ich glücklich bin. Wofür ich dankbar bin – und demütig sein, besonders wenn ich realisiere, wie gut es mir bzw. uns geht im Angesicht von so viel Leid und Konflikten.

Tja, das waren ein paar Gedanken zum Thema Neujahr. Guten Einstieg euch in dieses neue Jahr 2016!

Der Neue und der Andere

Der Neue | schokotexte.de

Von unserem Kater-Neuzugang hatte ich euch ja berichtet. Inzwischen sind sieben Wochen vergangen, in denen viel passiert ist. Das wichtigste zuerst: Der Neue ist noch da!

Allerings gebe ich zu: Es war keine leichte Zeit. Der Alte, Mango, war so verängstigt von den ersten Begegnungen, dass er und der Neue, Kalle, wieder getrennt werden mussten. Also: richtig. Jeder in ein Zimmer und Türen zu. Die Katzenflüsterin empfahl uns, eine systematische Zusammenführung zu versuchen. Das heißt, die Katzen werden mit Klicker-, Markerwort- und Leckerlitraining vertraut gemacht. Jedesmal, wenn es klickt oder man ein bestimmtes Wort sagt, gibt es eine Belohnung.

Der nächste Schritt war zum Glück der, dass es Mango in seinem Zimmer zu langweilig wurde. Bald traute er sich wieder auf den Flur, und stand eines Tages sogar plötzlich wieder an der Haustür. Doch jedes Mal, wenn er an der Glastür des Neuen vorbei musste, schaute er sehr genau hin, ob der nicht dort stand. Wenn ja, huschte Mango schnellst möglich wieder davon. Continue reading Der Neue und der Andere

Neuer Kater – ein Versuch?!

Kater | schokotexte.de

Im Juli hatten wir ja eine ganz schreckliche Zeit, weil unser Kater Oskar angefahren wurde und verstarb. Das war richtig hart, und ich habe hier darüber gebloggt.

Inzwischen sind die Ferien vorbei, und als wir aus dem Sommerurlaub kamen, fanden wir unseren zweiten Kater sehr kuschelig und verschmust. Er war besonders anhänglich und hatte auch den Eindruck, er vermisst seinen Katerkumpel immer noch.

Schließlich fiel die Entscheidung, einen neuen felligen Typen hier aufzunehmen. Kalle, wie er inzwischen heißt, zog letzte Woche bei uns ein!

Am ersten Tag lief es eigentlich fast ganz gut. Der Neue hatte etwas Zeit, sich umzusehen, bevor der andere dann auch mal gucken durfte. Erst mal durch die Scheibe. Continue reading Neuer Kater – ein Versuch?!

Ausflug in Hamburg: Gut Karlshöhe

Innerhalb der Stadt Hamburg gibt es in Bramfeld-Farmsen einen lauschigen Ort, den ich lange gar nicht kannte: Gut Karlshöhe.

Das Hamburger Umweltzentrum umfasst ein Gebiet von ganzen 9 Hektar, auf denen sich viel Grün, Tiere, Handwerk und Gastronomie tummeln.

Da ich diese Woche wieder einmal dort war, möchte ich euch diesen tollen Ort heute ans Herz legen: Karlshöhe dient als Bildungszentrum für Schulen, als Tagungsort für Seminare und Workshops, aber auch als Ausflugsziel für Familien oder als Ort für kulinarische Genüsse. Continue reading Ausflug in Hamburg: Gut Karlshöhe

Katerliebe: Oskar, sehr vermisst

Bereits vor einem Jahr war unser Kater Oskar zwei Tage verschwunden. Diese Zeit war schrecklich, aber Oskar tauchte wieder auf.

Nun, 11 Monate später, kam er wieder abends nicht nach Hause. Leider ging diese Geschichte nicht gut aus, er wurde von einem Auto angefahren.

Über diese Tage habe ich tagebuchartig aufgeschrieben, was passiert ist und wie es mir und uns ging. Vorsicht, Taschentuchalarm.

Oskar
Oskar

Tag Null

Abends fährt der Mann noch mal kurz weg, und Oskar läuft mit hinaus. Nichts ungewöhnliches, denn unsere beiden Katzen laufen öfter abends noch durch die Gegend. Alles wie immer.

Als wir ins Bett gehen wollen, ist allerdings nur Kater Mango wieder da und hat es sich schon auf dem Sofa genütlich gemacht. Wir laufen noch einmal durch den Garten und zur Straße und rufen Oskar, der darauf eigentlich sehr gut hört. Keine Reaktion. Continue reading Katerliebe: Oskar, sehr vermisst

Hochsensibilität: Herausforderung und kreative Gabe

Hochsensibilität – klingt nach Überempfindlichkeit und für manchen auch nach Krankheit. Ist es gar nicht. Weil mich das Thema zwar schon länger, in letzter Zeit aber immer stärker beschäftigt, heute ein paar Impulse von mir dazu.

Was ist Hochsensibilität?

Menschen nehmen ihre Umwelt wahr und verarbeiten ihre Eindrücke. Manche machen das im Vorbeigehen, andere brauchen etwas länger dazu: Weil ihre Filter mehr Details aufnehmen, mehr Eindrücke verdauen müssen, länger brauchen, bis alles „abgearbeitet“ ist. Diese Menschen nennt man hochsensibel (auch hoch sensitiv; als Abkürzung wird HSP = hochsensible Person benutzt).

Ich bekam vor sechs Jahren auf einmal ein Buch in die Hände, in dem es um Hochsensibilität ging – und hatte das Gefühl, meine Welt kriegt einen Bewusstseinsschub ;-). Warum? Viele meiner Wahrnehmungen erklärten sich plötzlich. Warum schien ich immer empfindlicher zu sein als andere? Brauchte Pausen, wo andere noch feiern gingen. Ich war immer schon stiller als andere, eher zurückgezogen. Das sind introvertierte Menschen ja generell. Continue reading Hochsensibilität: Herausforderung und kreative Gabe

30-Tage-Challenge: #30skizzen – Teil 3

Nun ist die tolle #30skizzen-Challenge schon wieder vorbei! Zeit für ein kleines Fazit und die letzten Bilder für euch!

Den ersten Mai zeichnete ich sozusagen schwedisch: Ich lebte ja ein Jahr dort im Norden, und es gibt zahlreiche Traditionen, um den Mai zu begrüßen. Mit meinem Chor sang ich damals Frühlings- und Mailieder an der Gunillaglocke vor dem Schloss in Uppsala. Von dort schaut man auf den Dom.

Das Kopfkino beschäftigte mich vor einem Termin – und die Zeichnung dazu war eine gute Ablenkung. Wie üblich: die wenigsten Kopfkinoszenen, so wunderbar-ausgemalt sie auch sein mögen, bewahrheiten sich… Continue reading 30-Tage-Challenge: #30skizzen – Teil 3

30-Tage-Challenge: #30skizzen, Teil 2

Wie ich ja schon berichtete, nehme ich gerade an der #30skizzen -Challenge teil. Heißt: Jeden Tag eine Skizze, eine Zeichnung anfertigen und veröffentlichen!

Das durchzuhalten, ist gar nicht einfach. Manchmal passt es einfach nicht rein. Manchmal will mein Kopf nicht – oder meine Hände 😉 Aber meistens macht es einfach nur großen Spaß, einmal mit Werkzeugen zu arbeiten statt mit der Tastatur.

Heute möchte ich euch den zweiten Teil meiner „Werke“ vorstellen!

#30skizzen | irgendwieschoen.de

Eines meiner bisherigen Liebslingsbilder ist die „bockige Kreativität„: Sie entstand nach einem Tag, an dem ich gar nix zeichnen wollte. Keine Lust, keine Ideen. Aber am nächsten Tag visualisierte sich in meinem Kopf diese wunderbare Gestalt. Trotzig, genervt, auf dem Boden hockend und zwei verschiedenen Socken tragend. Ich liebe sie! <3 Continue reading 30-Tage-Challenge: #30skizzen, Teil 2