Erholung jetzt, aber zackig!

Urlaub | schokotexte.de

 

„Schatz, wir sind schon den sechsten Tag im Urlaub und ich bin immer noch nicht erholt!“, sage ich missgelaunt und weise anklagend auf das heutige Kalenderblatt.

Der Mann blickt von seinem Buch auf – er liest sonst fast nie Romane, nur im Urlaub. Sein bereits sonnengebräuntes Gesicht verzieht sich zu einem freundlichen Grinsen. „Alles gut. Entspann dich. Wir haben noch mehr als die Häfte unseres Urlaubs vor uns!“ Damit vertieft er sich wieder in seine Lektüre.

Ich grummle unzufrieden vor mich hin. Natürlich erwarte ich vom Urlaub, dass er sofort Wirkung zeigt, ist ja klar. Und von mir, sofort abzuschalten, das Leben zu genießen und zu entspannen. Ich will mich erholen! Das klappt aber leider nicht auf Knopfdruck. Continue reading Erholung jetzt, aber zackig!

Ausflug in Hamburg: Gut Karlshöhe

Innerhalb der Stadt Hamburg gibt es in Bramfeld-Farmsen einen lauschigen Ort, den ich lange gar nicht kannte: Gut Karlshöhe.

Das Hamburger Umweltzentrum umfasst ein Gebiet von ganzen 9 Hektar, auf denen sich viel Grün, Tiere, Handwerk und Gastronomie tummeln.

Da ich diese Woche wieder einmal dort war, möchte ich euch diesen tollen Ort heute ans Herz legen: Karlshöhe dient als Bildungszentrum für Schulen, als Tagungsort für Seminare und Workshops, aber auch als Ausflugsziel für Familien oder als Ort für kulinarische Genüsse. Continue reading Ausflug in Hamburg: Gut Karlshöhe

{Hamburg} Aussicht in Altona

Wer ebenfalls in Hamburg oder Umland lebt, hat es mitbekommen: Das schwedische Möbelhaus IKEA eröffnete vor wenigen Tagen eine neue Filiale – mitten in der Stadt, in einer Fußgängerzone. 

Ein neues Konzept steckt dahinter. Und von vielen Anwohnern war befürchtet worden, dass der Autoverkehr rund um das Haus zusammenbrechen würde. Nicht zu unrecht – doch bei meinem Besuch am Sonnabend war das Parkdeck nur spärlich gefüllt. Scheint also aufzugehen: Viele kommen mit öffentlichen Verkehrsmittel oder kaufen hauptsächlich „Kleinteile“.

Aussicht | irgendwieschoen.de

Aber halt!

Stichwort Parkdeck: Mitten in der Stadt, mehrere Stockwerke hoch? Ein Abstecher nach oben lohnt sich! Das Möbelhaus hat nämlich nicht nur eine Möglichkeit geschaffen, sich mit den Produkten einzudecken, sondern (bewusst oder unbewusst?) quasi eine neue Touristenattraktion geschaffen: Einen wunderbaren Rundumblick über Altona und die weitere Hamburger Innenstadt bietet sich denen, die den Aufzug ganz oben verlassen. Continue reading {Hamburg} Aussicht in Altona

Nordseeliebe

Vor ein paar Tagen: Inga steht zum ersten Mal seit langem wieder an der Nordseekante!

Immer wieder ist es ein erhebendes Gefühl: der Blick öffnet sich, du trittst über den Deich, und plötzlich breitet sich das Meer aus. Riesengroß, bis zum Horizont.

Als wir dort waren, glitzerte die Sonne auf dem spiegelglatten Wasser, die Sicht war gefühlt unendlich weit. In solchen Momenten fühlt man sich sehr klein. Und sehr sehnsüchtig nach dem, was da noch alles liegt und dahinter kommt!  Continue reading Nordseeliebe

Dagmar Fohl: Die Insel der Witwen

Taldsum, eine Insel im friesischen Wattenmeer, Mitte des 19. Jahrhunderts. Das Leben der Bewohner ist geprägt von der Seefahrt, dem Tod und bitterer Armut. Als ein Leuchtturm auf dem Eiland errichtet werden soll, schlagen die Wogen der Empörung hoch.

Auch die junge Seemannswitwe Keike Tedsen, die wie viele Frauen von der Strandräuberei lebt, fürchtet um ihr karges Auskommen. Dann aber verliebt sie sich in den Hamburger Ingenieur Andreas Hartmann, der mit dem Leuchtturmbau beauftragt ist. Es ist eine schicksalhafte Liebe, die das Leben der beiden für immer verändern soll …

Dagmar Fohl, Die Insel der Witwen. Gmeiner Verlag 2010.

Jutta Oltmanns: Das Geheimnis der Inselrose

Wieder hat Jutta Oltmanns einen *schönen* historischen Roman geschrieben, der in Ostfriesland spielt. Wie schon in „Die Friesenrose“ (2009, Fredebold und Fischer) nimmt Oltmanns ihre Leser mit in das 19. Jahrhundert, diesmal auf die Insel Wangerooge.

Die junge Wemke steht nach dem Tod ihrer Eltern mit ihrer kleinen Schwester allein da. Sie nimmt 1854 eine Stellung auf Wangerooge an, die, so heißt es in der Anzeige, „absolute Bindung erfordert“. Aber sie sieht keinen anderen Ausweg, denn Schwesterchen Freya ist gerade ein Jahr alt, und das Zimmer, in dem sie wohnen, wurde ihr gekündigt. So brechen sie in eine ungewisse Zukunft auf.

Auf der Insel trifft sie Jeels van Voss. Aufgewachsen bei seinem Ziehvater auf dem Festland, ist auch er erst einige Tage auf Wangerooge. Nach dem plötzlichen Tod des Ziehvaters erfuhr er von seinen Wurzeln auf der Insel: die Mutter Reemke lebte hier, ebenso die Großmutter.

Warum waren sie auf der Insel nicht anerkannt und wurden gemieden? Was hat es mit der „Gabe“ auf sich, die auch seine Mutter besessen hatte? Gerüchte sprechen davon, dass die Mutter ein Meerweib war. Jeels ist zwar Arzt, verschweigt dies auf der Insel aber lieber, und macht sich mit dem Strandstreicher Krischan daran, die alte Hütte seiner Mutter instand zu setzen. Schließlich muss er sich gegen die Anfeindungen und das Misstrauen der anderen Inselbewohner zu Wehr setzen.

Als Wemke auf der Insel eintrifft und Jeels erblickt, wissen beide sofort, dass sie füreinander bestimmt sind. Doch Wemke erwartet die „absolute Bindung“: Sie soll den schon älteren Badearzt Dr. Hoffmann heiraten, um die weiblichen Badegäste davon abzuhalten, ständig mit ihm zu flirten… Das Abkommen sieht aber eine platonische Ehe vor, Wemke hofft auf finanzielle Absicherung und ein ruhiges Leben – und eine gute Zukunft für die kleine Schwester.

Oltmanns „Inselrose“ ist ein richtig schöner Schmöker, der sich am besten mit einer Kanne (Ostfriesen-)Tee auf dem Sofa liest, besonders, wenn es draußen windig ist und regnet – das ist genau die Stimmung, die in einigen Teilen – und besonders am Ende – eine Rolle spielt. Natürlich kommen Dramatik und Liebe nicht zu kurz.

Leicht zu lesen und sicher in manchem auch voraussagbar, macht das Buch trotzdem Spaß und beschwingt!

Erschienen bei Heyne TB 2010.