Frühaufstehertexte: Sonne

Baum / schokotexte.de

Der starke Regen hat sich plötzlich doch verzogen und der Himmel wölbt sich strahlend blau, als ich losgehe. Die Vögel singen, es liegt tatsächlich das Gefühl von Frühling in der Luft. Dazu der intensive Duft von Tannen und Regenfeuchte.

Als ich so durch die Straße laufe, muss ich feststellen: Unser Garten scheint ein Ausnahmeterritorium zu sein, immer schon – denn in gefühlt allen anderen Gärten entdecke ich Schneeglöckchen und sogar Weidenkätzchen. Bei uns kommt gar nix…

Ich biege ab. Die Sonne spiegelt sich in den Pfützen und blendet mich, als ich den kleinen Weg zur Hauptstraße hindurch gehe.

Morgens In der U-Bahn zu schreiben ist anderes, das merke ich schnell: ich bin abgelenkter, schaue zwischendurch aus dem Fenster oder blicke neue Mitreisende an. Oh, einmal die Tasche wegnehmen bitte! Ja, gerne.

Das Schreiben gleich nach dem Aufstehen hat eine andere Qualität. Alles ist noch ruhig. Der Tag hat noch nicht begonnen, auch wenn meine Gedanken schon warm laufen.

Trotzdem: auch die Zeit in der U-Bahn gehört mir. Da ich dreimal umsteige, ist sie allerdings etwas zerrissen. Aber ich kann selber entscheiden, ob ich döse, Zeitung lese oder (wie meist) das Mobiltelefon zücke. Ich-Zeit. Meist checke ich tatsächlich schon die Social Media Kanäle: die Fahrt zur Arbeit ist also eigentlich schon der Beginn der Arbeit.

Gleich muss ich umsteigen. Ich freue mich über das Wetter, und auf heute Abend, da habe ich etwas Nettes vor! Eine gute Motivation für den restlichen Tag eigentlich. Spannend, wie unterschiedlich ich Morgende wahrnehme. Mal bin ich müde, vielleicht noch unlustig oder gernervt. Dazu Nieselregen (wie gestern!). An Tagen wie heute lässt mich die Sonne schon auf positivbe Gedanken kommen, ich bin motivierter und fröhlicher.

So, die Bahn bremst, ich muss weiter… Einen schönen Tag für euch!