Mit kleinem Gepäck

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Heieiei, ist das schon wieder lange her, dass ich hier etwas geschrieben habe. Wohlan – da erzähle ich euch doch heute mal, was ich gerade gelesen habe! Nämlich das Buch von Tamina Kallert: „Mit kleinem Gepäck“ (erschienen im Gütersloher Verlagshaus). Tamina ist Moderatorin und Journalistin, und vor allem durch die Sendung „Wunderschön!“ beim WDR bekannt.

Ich gucke die Sendung sehr gerne: Einerseits mag ich Reiseberichte sowieso gern, egal ob Fernziele in Asien oder Regionalbericht über den Westerwald. Andererseits schätze ich Taminas frische und unkomplizierte Art der Moderation. Inzwischen geht das so weit, dass sich andere Reisereportagen an „Wunderschön!“ messen müssen: „Das ist aber eine seltsamer Sprecherstimme“ ist da noch ein netter Kommentar. Zu unpersönlich, zu wenig inspiriert, zu unkreativ kommen manch andere Sendungen im Vergleich daher. Irgendwas macht Tamina also richtig! Daher war ich gespannt, als ich von ihrem Buch hörte.

Fremde Welten entdecken

Die Autorin nimmt uns mit in einen bunten Erlebnisbericht darüber, warum sie reist: Einerseits taten das schon ihre Eltern früher mit ihr, es ist also ein bisschen in die Wiege gelegt. Andererseits beschreibt sich Tamina (und das spürt man auch) als neugierigen, offenen Menschen, der gerne auf andere zugeht, beobachtet und entdeckt. Hier macht sich schnell bemerkbar, dass das Buch auch als Biografie durchgeht: Tamina Kallert erzählt viel über ihr Leben, zum Beispiel eine Reise nach dem Abi nach Indien. Diese erste weite Reise empfand sie im Nachhinein als Reise zu sich selbst, die sie stark geprägt hat und ihr half, sich selber und ihre Neigungen besser einzuschätzen. Auch der berufliche Werdegang kommt natürlich zur Sprache: So war die Arbeit beim Fernsehen anfangs nur ein Nebenjob, für den sie schließlich ihr Studium aufgab.

Blick hinter die Kulissen

Das Buch gibt auf der anderen Seite aber auch einen tiefen Einblick in die Entstehung der Sendereihe bzw. ihrer Folgen. Wer plant wann was, wer moderiert, wie setzt sich das Drehteam zusammen, und was kann alles während der Dreharbeiten passieren? Unvorhergesehenes, aber auch Spontanes begleiten Taminas Arbeit: Vom verpassten Flieger oder dem Ausstieg während der Fährfahrt auf der falschen Insel bis hin zu Wetterkapriolen und unkooperativen Interviewpartnern. Da ist manchmal Improvisieren angesagt. Und das darf inzwischen auch in der Sendung vorkommen.

Mir machte es Spaß, eine vom Fernsehen bekannte Persönlichkeit durch ihr Buch besser kennenzulernen. An einige Details erinnerte ich mich (wegen fleißigen Schauens) selber zurück. Das Buch liest sich kurzweilig, die Kapiteleinteilung und die Überschriften erschienen mir allerdings (besonders am Anfang) willkürlich. Eigentlich springt Tamina von Gedanke zu Gedanke, von Ort zu Ort – was gar nicht schomm ist, aber die Überschrift „Canal du Midi“ irritiert, wenn es dann um Pellworm geht. Als ich das verstanden hatte, las ich die Kapitelüberschriften quasi nicht mehr mit. Durch die Verbindung zu Taminas eigenem Leben und ihrer Reflexion über Lebensthemen las sich das Buch streckenweise auch wie eine Art Ratgeber – zumindest überlegte ich für mich, was mich wohl geprägt hatte oder wie meine Einstellung zum Reisen und nach Hause kommen denn ist.

Warum heißt das Buch nun „Mit leichtem Gespäck“? Weil das – natürlich – das Ziel jedes Menschen ist, der gerne reist: Möglichst wenig mit sich herumzuschleppen. Das gilt übertragen auch für das eigenen Leben. Aber Tamina Kallert gibt zu: Bei Dreharbeiten klappt das schon wegen der notwendigen Garderobe selten…

Kurz: Lohnenswerte Lektüre, leicht und kurzweilig und sehr unterhaltsam – für Fans der Reihe, aber sicher auch für alle, die sich für Fernsehsendungen oder Reisen interessieren.

{Disclaimer: Werbung wegen Reihen- und Sendernennung. Das Buch wurde als Leseexemplar vom Verlag zur Verfügung gestellt. Meine Meinung dazu ist davon unabhängig zustande gekommen.}

 

 

Stockholm-Reisetipps bei Regen

In meinem ersten Beitrag mit Reisetipps für Stockholm beschäftigte ich mich mit Sommer, Sonne, Sonnenschein. Doch was tun, wenn es im Urlaub in der schwedischen Hauptstadt regnet? Hier stelle ich euch die besten Tipps dafür zusammen!

Jetzt, zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Artikels, regnet es in Hamburg schon den ganzen Tag. Das ist leider auch im skandinavischen Norden nicht ausgeschlossen. Zum Glück gibt es viele Dinge, die man trotzdem machen kann.

Museen

In Stockholm gibt es wirklich viele tolle Museen! Meine Highlights:

Vasamuseum

Stockholm | irgendwieschoen.deWeder Knäckebrot noch die schwedische Königsdynastie, sondern ein ebenso benanntes Kriegsschiff, das 1628 genau wurde und auf der Jungfernfahrt nach nur wenigen Minuten spektakulär unterging. 333 Jahre später wurde es zum Glück wieder entdeckt und dank der guten Bedingungen konnte es geborgen und restauriert werden. Continue reading Stockholm-Reisetipps bei Regen

Schwedenliebe, ganz doll

Der Urlaub ist vorbei. Zwei Wochen in einem wunderschönen Haus in der Nähe meiner Herzensheimat Stockholm, die erfüllt waren von Eindrücken, Erlebnissen und Erholung. Zu schnell war die Zeit rum, viele Orte besuchte ich und sah Plätze wieder, an denen ich früher gerne war. Im Kopf dreht sich daher noch alles…

Vorschieben muss ich folgendes: Vor über 20 Jahren, nach meiner Ausbildung, lebte und arbeitete ich für sieben Monate in Stockholm, in der Deutschen Kirche. Ich wohnte in einer kleinen, süßen Wohnung in Gamla stan und lief täglich durch die alten Gassen. Und obwohl die Zeit dort auch jobtechnisch unbefriedigend war (zu wenig Herausforderungen), verliebte ich mich in die Stadt. Stockholm wurde meine Herzensheimat. Continue reading Schwedenliebe, ganz doll

Benjamin Lebert: Im Winter dein Herz

"buchhandel.de/Deutschland im Winter. Kurz nach Weihnachten ist es so weit: die Menschen nehmen ein paar Pillen und beginnen den üblichen dreimonatigen Winterschlaf. Nur Wenige verzichten darauf – dieses Jahr auch Robert. Der Ich-Erzähler nimmt die Leser mit auf seine Reise.

Aus einer Klinik bei Göttingen macht er sich mit einem Mit-Patienten und Annina, dem Mädchen von der Raststätte, auf nach München. Durch die verschneite Winterlandschaft, in der nur wenige Menschen unterwegs sind, suchen die drei ihren Weg. Eine besondere Winter-App zeigt ihnen, welche Gaststätten und Tankstellen trotz des Winterschlafs geöffnet sind. Continue reading Benjamin Lebert: Im Winter dein Herz